Brachycephales Syndrom

Bei den Hunden sind vor allem die Rassen Mops, English und French Bulldog betroffen, aber auch Boston Terrier, Shi-Tzu und Boxer. Auch Katzen können unter der Brachycephalie leiden: Hier sind es vor allem Exotic Shorthair und Perserkatzen.

Das Brachycephale Syndrom beschreibt einen Komplex an Erkrankungen, der mit der Kurznasigkeit einhergeht. Dazu gehören:

• zu langes Gaumensegel
  Dieses kann sich wie „Frischhaltefolie“ auf den Kehlkopf legen. So wird dieser komplett abgedeckt und Ihr Hund bekommt sehr schlecht Luft. So entsteht auch das Röcheln oder Schnarchen beim Atmen.
• zu kleine Nasenlöcher
  Zu kleine Nasenlöcher erschweren die Einatmung, sodass das Tier den Widerstand zu umgehen versucht und zu hecheln beginnt.
• verformte Nasenmuscheln
  Eine lange Schnauze hilft auch bei heißen Temperaturen, die Luft an den Schleimhäuten zu kühlen und dem Tier etwas Linderung zu verschaffen. Dies ist bei Mops & Co. nicht möglich. Daher überhitzen die Hunde schon sehr leicht bei recht niedrigen Temperaturen. Zudem verengen die Nasenmuscheln die ganz enge Schnauze noch weiter.
• abgeflachte Augenhöhlen
  Durch den kurzen Kopf sind die Augenhöhlen sehr flach. Das heißt die Augen der kurznasigen Tiere stehen sehr weit vor. Dadurch reibt die Haut der Schnauze ständig am Auge und reizt es. Wie eine Wimper, die Sie tagelang im Auge haben. Auf Dauer ist das ganz schön unangenehm und kann zu Entzündungen, langfristigen Schäden am Auge und letztendlich auch zum Erblinden führen.
• Dermatitis/Entzündungen der Haut
  Die Haut an der kurzen Schnauze wirft sehr starke Falten. Zwischen diese Falten kann die Luft schlecht hingelangen und das Tier kann sich dort auch schwer putzen. So entstehen nässende Entzündungen, die sehr schmerzhaft für die Tiere sind und dauerhafter Behandlung bedürfen.

Genetisch bedingt ist der Kehlkopfknorpel dieser Rassen ein wenig weicher und verformt sich bei anhaltender Atemnot. Schließlich verschließt sich das Loch zur Luftröhre und das Tier bekommt gar keine Luft mehr. Einzige lebensrettende Maßnahme ist hier ein Luftröhrenschnitt.

In der Tierarztpraxis Brieselang bieten wir die Gaumensegel- oder Atemnot-OP für kurznasige Hunde und Katzen an.

• Kürzen des Gaumensegels
• Vergrößerung der Nasenlöcher
• Schleimhautentfernung an den Nasenmuscheln

Wir verkürzen das Gaumensegel, sodass sich dieses nicht mehr auf den Kehlkopf legen kann. Außerdem erweitern wir die Nasenlöcher, sodass Ihr Liebling weniger Widerstand beim Atmen verspürt und leichter Luft bekommt. Außerdem werden die abnormal geformten Nasenmuscheln korrigiert, um mehr Raum zum Atmen zu schaffen.

LATE steht für Laser assistierte Turbinektomie. Hierbei werden die Nasenmuscheln mittels eines Lasers entfernt und dem Hund so die Atmung erleichtert. Gute Sicht bekommen wir hier mittels eines Endoskops.

Kurznasige Hunde und Katzen haben generell ein erhöhtes Narkoserisiko. Daher erstellen wir – wie bei allen anderen Hunden auch – vor der Narkose ein Blutbild und untersuchen, ob keine Organ-Erkrankung gegen die Narkose spricht. Zusätzlich überwachen wir das Tier intensiv vom Einleiten der OP, während der OP bis nach der OP bis es wieder ganz wach ist und selbstständig atmen kann.
Unabdingbar ist bei diesen Rassen eine Inhalationsnarkose mit Intubation, ähnlich wie bei uns Menschen auch. So können wir sicherstellen, dass Ihr Tier während der gesamten OP ausreichend Luft bekommt.

Wir bieten die Gaumensegel-OP schon ab einem Alter von 6-12 Monaten an. Wichtig ist hier aber eine individuelle Einschätzung, wann eine Operation möglich und notwendig bei Ihrem Tier ist.

Rufen Sie uns hierzu gerne an und vereinbaren einen Termin! (Anruf-Button)

Nach einiger Zeit kann das Gaumensegel wieder nachwachsen. In der Tierarztpraxis Brieselang bieten wir deshalb regelmäßige Kontrollen von Mops, Frenchie & Co. an, sodass wir rechtzeitig handeln können, sollte sich die Atemnot erneut verschlimmern.